Geprüfte Technische Fachwirte IHK
Unser Studienangebot
Zulassungsvoraussetzungen
Um zu klären, ob Sie die für eine Prüfungszulassung geforderten Voraussetzungen erfüllen, bitten wir Sie, den nachstehenden Auszug aus der "Verordnung über die Prüfung zum/zur Geprüften Technischen Fachwirt*in IHK" aufmerksam zu lesen. In Zweifelsfällen sprechen Sie uns bitte an. Wir sind Ihnen gern bei der Überprüfung Ihrer Zulassungsvoraussetzungen behilflich.
§ 2 – Zulassungsvoraussetzungen
"(Absatz 1)
Zur Prüfung in den Prüfungsteilen "Wirtschaftbezogene Qualifikationen" oder "Technische Qualifikationen" ist zuzulassen, wer
- eine mit Erfolg abgelegte Abschlussprüfung in einem anerkannten mindestens dreijährigen kaufmännischen, verwaltenden oder gewerblich-technischen Ausbildungsberuf
oder - eine mit Erfolg abgelegte Abschlussprüfung in einem anderen anerkannten Ausbildungsberuf und danach eine mindestens einjährige Berufspraxis im kaufmännischen oder gewerblich-technischen Bereich
oder - eine mindestens vierjährige Berufspraxis nachweist.
(Absatz 2)
Zur Prüfung im Prüfungsteil "Handlungsspezifische Qualifikationen" ist zuzulassen, wer folgendes nachweist:
- das Ablegen der Prüfungsteile "Wirtschaftsbezogene Qualifikationen" und "Technische Qualifikationen" innerhalb der letzten fünf Jahre
und - in den in Absatz 1 Nummer 1 bis 3 genannten Fällen ein weiteres Jahr Berufspraxis.
(Absatz 3)
Die Berufspraxis gemäß den Absätzen 1 und 2 soll wesentliche Bezüge zu den Aufgaben der Geprüften Technischen Fachwirte haben (Anmerkung: Z. B. Überwachung von Produktionsabläufen, Entscheidung über den Einsatz von Betriebs- und Produktionsmitteln, planerische Umsetzung von Kenntnissen der Fertigungs- und Betriebstechnik in Produktionsprozessen, Sorgetragung für die Einhaltung von Qualitäts- und Quantitätsvorgaben, Kontrolle der Kostenentwicklung und der Wirtschaftlichkeit der betrieblichen Leistungserstellung).
(Absatz 4)
Abweichend von Absatz 1 und Absatz 2 Nr. 2 kann zur Prüfung auch zugelassen werden, wer durch Vorlage von Zeugnissen oder auf andere Weise glaubhaft macht, dass Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten (berufliche Handlungsfähigkeit) erworben worden sind, die eine Zulassung zur Prüfung rechtfertigen.
Anmerkung: Aufgrund unserer langjährigen Erfahrung wissen wir, dass die vorgenannte so genannte "Öffnungsklausel" nach Kammerauffassung nur in seltenen Ausnahmefällen eine Zulassung zur Prüfung rechtfertigt. Sollten Sie der Ansicht sein, dass diese Regelung auf Ihre persönliche Situation anwendbar ist, bitten wir Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit um Rücksprache mit unserer Studienberatung.
Beachten Sie bitte: Unsere Mitarbeiter*innen erteilen Ihnen gern Auskünfte zur Prüfungszulassung sowie zur Beantragung von Fördergeldern und tun dies nach bestem Wissen und Gewissen; diese sind jedoch stets ohne Gewähr, da allein die prüfende Stelle eine verbindliche Aussage tätigen kann. Wir erlauben uns den Hinweis, dass an die Lehrgangsteilnahme keine Zulassungsvoraussetzungen geknüpft sind.
Prüfungsinhalte
Wirtschaftsbezogene Qualifikationen
1. Volks- und Betriebswirtschaft
- Grundbegriffe des Wirtschaftens
- Wirtschaftsordnung und Produktionsfaktoren
- Betriebliche Funktionen, Märkte und Preisbildung
- Wirtschaftskreislauf, Konjunktur und Wachstum
- Geld, Kredit und Wirtschaftspolitik
2. Rechnungswesen
- Externes Rechnungswesen: Die Finanz- und Geschäftsbuchhaltung
- Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung
- Buchführungspflichten nach Handels- und Steuerrecht
- Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
- Jahresabschluss
- Bestands- und Erfolgskonten
- Aufbau von Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung
- Auswertung betriebswirtschaftlicher Kennzahlen
- Rentabilitätskennzahlen
- Liquiditätskennzahlen
- Cash-Flow
- Internes Rechnungswesen: Die Kosten- und Leistungsrechnung
- Aufgaben und Ziele der Kosten- und Leistungsrechnung
- Abgrenzungsrechnung: Von der Finanzbuchhaltung zur Kosten- und Leistungsrechnung
- Kostenartenrechnung
- Kostenstellenrechnung
- Verteilung der Gemeinkosten auf Kostenstellen mit Hilfe des Betriebsabrechnungsbogens
- Durchführung der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung
- Ermittlung der Gemeinkostenzuschlagsätze für die Endkostenstellen
- Kostenträgerrechnung
- Kostenträgerstückrechnung: Die Kalkulation der Selbstkosten
- Kostenträgerzeitrechnung: Die Organisationsformen der Betriebserfolgsrechnung
- Vergleich von Voll- und Teilkostenrechnung
- Die einstufige Deckungsbeitragsrechnung
3. Recht und Steuern
- Rechtliche Zusammenhänge
- Grundlagen des Schuldrechts
- Zustandekommen eines Kaufvertrages
- Vertragsarten
- Leistungsstörungen und Haftung
- Grundlagen des Sachenrechts: Eigentum und Besitz
- Arbeitsrecht
- Rechte und Pflichten aus dem Arbeitsvertrag
- Kündigung, Kündigungsschutz, Abmahnung
- Betriebsverfassungsgesetz: Aufgaben und Recht des Betriebsrates
- Arbeitsrechtliche Schutzbestimmungen (z. B. Mutterschutz, Jugendarbeitsschutz)
- Grundbegriffe des Steuerrechts
- Unternehmensbezogene Steuern
- Einkommensteuer und Körperschaftsteuer
- Gewerbesteuer und Umsatzsteuer
4. Unternehmensführung
- Betriebsorganisation
- Strategische und operative Planung
- Integrative Managementsysteme
- Aufbau- und Ablauforganisation
- Personalplanung und -beschaffung
- Personalführung und -entwicklung
Handlungsspezifische Qualifikationen
1. Absatz-, Materialwirtschaft und Logistik
- Marktforschung kennen
- Wirkmechanismen der Preispolitik verstehen
- Produktpolitik kennen
- Distributionspolitik erläutern
- Kommunikationspolitik anwenden
- Beschaffungslogistik anwenden
- Produktionslogistik aufbereiten
- Mitwirkung bei der Distributionslogistik
- Entsorgungslogistik kennen
2. Produktionsplanung, -steuerung und -kontrolle
- Organisation der Produktion überblicken
- Produktionsprogrammplanung durchführen
- Arbeits- und Zeitwirtschaft anwenden
- Arbeitsablaufgestaltung umsetzen
- Arbeitsplatzgestaltung überblicken
- Fertigungssteuerung durchführen
- Produktionsüberwachung durchführen
3. Qualitäts- und Umweltmanagement sowie Arbeitsschutz
- Interne und externe Bedeutung des Qualitätsmanagements erkennen
- Umweltschutztechniken und deren rechtliche Grundlagen kennen
- Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit unter Berücksichtigung der rechtlichen
Grundlagen sicherstellen
4. Führung und Zusammenarbeit
- Zusammenarbeit, Kommunikation und Kooperation verstehen
- Mitarbeitergespräche durchführen
- Konfliktmanagement anwenden
- Mitarbeiterförderung umsetzen
- Ausbildung planen und durchführen
- Moderation von Projektgruppen vorbereiten und durchführen
- Präsentationstechniken einsetzen
Lehrinhalte zu den Technischen Qualifikationen:
1. Naturwissenschaftliche und technische Grundlagen
- Berücksichtigen der Auswirkungen naturwissenschaftlicher Gesetzmäßigkeiten auf Materialien, Maschinen, Anlagen und Prozesse sowie auf Mensch und Umwelt, zum Beispiel bei Oxidations- und Reduktionsvorgängen, thermischen Einflüssen, galvanischen Prozessen, mechanischen Bewegungsvorgängen, elektrotechnischen, hydraulischen und pneumatischen Antriebs- und Steuerungsvorgängen
- Verwenden unterschiedlicher Energieformen im Betrieb sowie Beachten der damit zusammenhängenden Auswirkungen auf Mensch und Umwelt
- Berechnen betriebs- und fertigungstechnischer Größen bei Belastungen und Bewegungen
- Anwenden von statistischen Verfahren und Durchführen von einfachen statistischen Berechnungen sowie deren graphische Darstellung
2. Technische Kommunikation und Werkstofftechnologie
- Technologie der Werk- und Hilfsstoffe überblicken
- Prüfverfahren für Werkstoffe kennen
- Lesen von technischen Zeichnungen einschließlich technischer Dokumentationen unter Berücksichtigung der Zeichnungsnormen
- Aus Zeichnungen Funktionen von Einzelteilen erkennen und deren Zusammenwirken beurteilen
3. Fertigungs- und Betriebstechnik
- Festlegen der anzuwendenden Fertigungsverfahren im Hinblick auf Betriebsmittel, Werk- und Hilfsstoffe einschließlich der Ermittlung der erforderlichen technischen Daten
- Unterscheiden von Arten der Fügetechniken unter Berücksichtigung von unterschiedlichen Verfahren
- Planen, Einleiten und Überwachen von frist- und situationsgerechten Instandhaltungsmaßnahmen
- Beurteilen von Auswirkungen auf den Fertigungsprozess beim Einsatz neuer Werkstoffe, Verfahren und Betriebsmittel
- Beurteilen der numerischen Steuerungstechnik beim Einsatz von Werkzeugmaschinen, bei der Programmierung und Organisation des Fertigungsprozesses unter Nutzung von Informationen aus rechnergestützten Systemen
- Überblicken der Einsatzmöglichkeiten von Automatisierungssystemen einschließlich der Handhabungs-, Förder- und Speichersysteme
- Verstehen der Informationen aus verknüpften, rechnergestützten Systemen der Konstruktion und Fertigung